Visuelles in der Musik

6 Experimente mit Licht

Wie die Farbe übt auch das Licht bis heute eine faszinierende Wirkung auf Musikschaffende aus. So gibt es zahlreiche Werke, die inspiriert sind von den Erscheinungen und Wirkungen des Lichts, ohne eine tatsächliche visuelle Komponente aufzuweisen. Versuche mit dem Einsatz von Licht in der Tradition Skrjabins dagegen finden sich nur vereinzelt. Die russische Komponistin Sofia Gubaidulina zum Beispiel schrieb 1990 das Werk Alleluja für Chor, Knabensolo, Orgel, Orchester und Farbenklavier ad libitum. Dabei wollte sie die Farben nicht in Analogie zu Tönen einsetzen, sondern in einem rhythmusgebenden Sinn.[13] Mit dem Licht als rhythmischem Element arbeiteten auch Wolfgang Rihm und Georg Friedrich Haas. Während ersterer in seiner Oper Die Eroberung von Mexico[14] lediglich an einer Stelle Das Licht als autonome Stimme in die Komposition integrierte, ging Haas bei seinem Konzert für Licht und Orchester mit dem Titel Hyperion einen bedeutenden Schritt weiter: Er wies dem Medium Licht den Part eines virtuosen Soloinstruments zu, das darüber hinaus als Steuerelement für die Orchestermusiker bei der Aufführung den Dirigenten ersetzt.

Das Werk des deutschen Komponisten entstand 1987–1991.  
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