Video, ein audiovisuelles Medium

Video ist ein elektronisches und audiovisuelles Medium, das auf Signalprozessen beruht. Vor allem Künstler, die aus den Bereichen Musik und Film stammen, haben die audiovisuellen und prozessualen Eigenschaften von Video seit Mitte der 1960er Jahre erkundet. So haben beispielsweise der Komponist Nam June Paik, die Violinistin Steina Vasulka und der in Film ausgebildete Woody Vasulka mit ihren Videoexperimenten in die innere Struktur elektronischer Bilder und Töne eingegriffen, Ton- und Bildsignale ausgetauscht und Videosignale in den 1970er Jahren mit zusätzlichen Geräten wie Prozessor und Synthesizer bearbeitet. Die medialen Besonderheiten haben Videokünstler genutzt, um mit elektromagnetischen Manipulationen sowie dem Anschluss analoger und später digitaler Geräte vielfältige Variationen elektronischer Bild-Ton-Verbindungen vorzunehmen. Diese lassen die Variationsmöglichkeiten im Medium Video in Korrespondenz zu musikalischen Kompositionsprinzipien hervortreten. Das audiovisuelle Medium Video hat sich hierbei als modular und seit den 1980er Jahren mit digitalen Prozessen auch als beständig erweiterbar erwiesen. Seit den 1990er Jahren finden insbesondere großformatige Videoinstallationen Eingang in den Kunst- und Museumskontext und Video wird in vermischten Medienumgebungen wie virtual, augmented und mixed reality eingesetzt.