Visuelles in der Musik

4 Vorboten der Farblichtmusik

Etwa zur gleichen Zeit wie Skrjabin war auch Arnold Schönberg auf der Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. In seinem Operneinakter Die glückliche Hand (1910–1913) wollte er nicht nur mit Tönen, sondern unter anderem auch mit Farben und Licht musizieren und lieferte ein weiteres bedeutendes Beispiel eines unkonventionellen Zusammenwirkens auditiver und visueller Elemente.[9] Beider Versuche waren wegweisend für die Entwicklung der Farblichtmusik als einer neuen Kunstform, deren Geschichte in den 1920er und frühen 1930er Jahren kulminierte und mit einer Vielzahl von farblichtmusikalischen Experimenten, Aufführungen und dem Bau unterschiedlichster Farbenklaviere und -orgeln einherging. Doch konnte sich die umstrittene Kunst letztlich nicht durchsetzen und geriet mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zunehmend in Vergessenheit. Die Idee von einer Synthese optischer und akustischer Phänomene aber lebte weiter und inspiriert Komponisten bis in die Gegenwart.

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Schlagwörter:Polysensualität
Zeitrahmen:1910 – 1950
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