Technische Klang-Bild-Transformation

3 Lichttoninstrumente

Speichertechniken unterliegen der Logik der Reversibilität von Aufzeichnung und Wiedergabe. Die Tatsache, dass sich die optische Tonspur und das elektroakustische Signal entsprechen, ermöglicht auch die Synthese von Klängen, indem entsprechende Wellenformen direkt gezeichnet oder durch Schablonen auf die Tonspur belichtet werden. So war der Lichtton als fotoelektrisches Klangsyntheseverfahren neben seiner Relevanz für die Entwicklung des Tonfilms auch grundlegend für die Konstruktion unterschiedlicher elektronischer Musikinstrumente. Meist erfolgte die Klangerzeugung dabei nach dem Verfahren der Wavetable-Synthese[7] mittels konzentrisch rotierender Lochscheiben oder teilgeschwärzter Glasscheiben, die das auf die Fotozelle treffende Licht modulierten. In den ausgehenden 1920er und frühen 1930er Jahren wurde eine ganze Generation elektrischer Orgeln entwickelt, die auf diesem Verfahren basieren. Dazu zählen etwa das Cellule Photo-électrique (1927) von Pierre Toulon und Krugg Bass, das von Emerick Spielmann entwickelte Superpiano (1929) und schließlich Edwin Weltes Lichttonorgel (1936). Jewgeni Sholpos Variophone (1932) und Daphne Orams Oramics (1959) sind Techniken, die belichtete Zelluloid-Loops als Klanggenerator verwenden.

Bei diesem heute in Synthesizern verbreiteten Klangerzeugungsverfahren wird eine (auf)gezeichnete Wellenform im Loop aus einer Wellentabelle (Wavetable) herausgelesen und durch unterschiedliche Lesegeschwindigkeiten als variable Tonhöhen ausgegeben.  
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